Oh du fröhlicher Backofen

Der erste Advent liegt schon hinter uns und spätestens heute am 1. Dezember können wir uns alle vom Weihnachtsfieber packen lassen. Wer selbst gebackene Plätzchen liebt, sollte jetzt mal los legen und sich an die Arbeit machen. Aber werfen Sie vorher mal einen Blick in den Ofen! Nicht, dass die Back-Kreationen ungewollte Aromen von Bratresten oder ähnlichem annehmen?!

Über die Zeit verschmutzt der Ofen zunehmend stärker und man fragt sich manchmal: „Wie soll ich das jemals wieder sauber bekommen?“. Eingebrannte Speisereste, Krümel wohin man nur schaut und ein fettiger Film der die Reinigung noch schwieriger macht.

Wir haben da ein paar gute und einfache Tipps, wie man den Backofen von Verkrustungen und Fett befreit.

Es kann natürlich sein, dass die Verschmutzungen so hartnäckig sind, dass man doch zu einem chemischen Spezialreiniger greifen muss. Zuvor sollte man aber ein paar Hausmittel ausprobieren, da so die Umwelt und auch das Portmonee geschont werden.

Und jetzt geht es los:

Abmontieren der Einzelteile

Um sich die Reinigung um einiges zu erleichtern, bietet es sich an zunächst einmal alle Einzelteile herauszunehmen, um später besser in alle Ecken kommen zu können. Welche Teile abmontiert werden können, steht meist in der Bedienungsanleitung und ist von Ofen zu Ofen unterschiedlich. Womöglich müssen die Schienen auch drin bleiben – dann ist es nur etwas kniffliger.

Alle Teile, die Sie abmontieren können, sowie die Backbleche, sollten Sie gründlich (am besten über mehrere Stunden) einweichen lassen. Dazu eignet sich eine Mischung aus Wasser und Essig, oder einfach Spülmittel und Essig. Etwas Geduld sollten Sie auch mitbringen. Nach Ende der Einwirkzeit lassen sich die Verkrustungen dann mit einer Bürste und einem Schwamm lösen. („Wie von selbst“ wäre gelogen – natürlich müssen Sie schrubben!)

Selbstgemachte Dampfreinigung

Für diese Variante hat man eigentlich immer alles zu Hause. Das macht sie so preisgünstig und schnell. Pressen Sie eine Zitrone aus und geben Sie den Saft zusammen mit etwas Wasser in eine feuerfeste Schale. Stellen Sie diese auf das unterste Rost des Backofens. Eine Hälfte der ausgepressten Zitrone können sie ebenfalls in die Schale legen. Als nächstes muss der Backofen auf ca. 200° eingestellt werden. Warten Sie dann bitte mindestens 30 Minuten. Der heiße Wasserdampf weicht den Schmutz auf. Die in der Zitrone enthaltene Säure wirkt dabei unterstützend. Viele Haushaltsreiniger machen sich genau dieses Prinzip des Naturprodukts auch zu Nütze. Zum Schluss nur noch den abgekühlten Ofen mit einem feuchten Tuch oder Schwamm auswischen und die Krusten ablösen.

Salz

Ja, auch Salz kann bei einem verschmutzten Backofen wahre Wunder bewirken! Sind Ihnen beim letzten Braten Fett und Bratenflüssigkeit im Backofen ausgelaufen? Einfach den Innenraum des Backofens anfeuchten und anschließend das Salz großzügig verteilen. Jetzt nur noch die Temperatur auf 50° stellen und warten bis das Salz braun wird. Danach den Backofen ausstellen und warten bis dieser nur noch handwarm ist. Bitte nicht das Salz verreiben sondern mit einem Handfeger rausfegen. Erst danach mit einem feuchten Tuch den Schmutz entfernen.

Backpulver mit Wasser und/oder Essig

Zunächst sei gesagt: nicht alle Tipps, die man im Internet findet, funktionieren!

Wir haben zur Recherche extra einige Sachen ausprobiert und sind besonders an einem Versuch kläglich gescheitert. Es kursiert ein „geniales“ Videos, in dem das Reinigen des Backofens angeblich zum Kinderspiel wird.

Man soll eine Schüssel mit Backpulver, Essig und Wasser in den Ofen stellen, zusätzlich die stark verschmutzen Stellen mit diesem Gemisch einschmieren. Dann bei 100°C 45 Minuten warten und alles auswischen. Wir waren enttäuscht. Im Ergebnis hatten wir letztendlich auch noch Backpulver-Krusten im Ofen hinzu gewonnen. Sicher – mit starkem Schrubben hat sich Dreck gelöst, aber den gleichen Effekt hätte man sicher auch ohne die ganze Prozedur vorher haben können. Wir würden diesen Tipp also nicht empfehlen!

So funktioniert das mit dem Backpulver:

Kurz gesagt: Lassen Sie den Ofen aus! Mischen Sie einfach zwei bis drei Tütchen Backpulver mit etwas Wasser zu einer Paste. Sie können auch noch Essig hinzu geben, wenn Sie der beißende Geruch nicht stört.
(achten Sie auf eine gute Belüftung des Raumes)

Diese Paste verteilen Sie jetzt einfach großflächig im Ofen und lassen sie ca. 30 Minuten einwirken! Mit einem Schwamm und klarem, warmen Wasser lassen sich Fett und Verkrustungen nun wunderbar lösen.

 

Sollten diese Haushaltstipps bei Ihren Verkrustungen nicht funktionieren, haben sie sich vielleicht schon über mehrere Monate eingebrannt. Dann sollten Sie es doch besser mit einem professionellem Reiniger versuchen. Oder Sie akzeptieren es, dass der Ofen nie wieder so aussieht, wie kurz nach dem Kauf.

Unterstützung durch Technik

In den Zeiten der zunehmenden Technik geht es aber auch noch viel einfacher. Mittlerweile gibt es sogar Backöfen mit Selbstreinigungsfunktionen die das Leben wesentlich leichter machen. Eine Möglichkeit besteht darin, die Kraft der vollen Hitze (500°) zu nutzen, die den Schmutz zersetzt. Leider geschieht dies auf Kosten der Stromrechnung und verursacht einen sehr hohen Stromverbrauch. Dieses Verfahren nennt man Pyrolyse – griechisch für „Hitze-Spaltung“. Im Ergebnis bleibt nur noch Asche zurück, die Sie auskehren können. Auf Grund der höheren Anschaffungskosten und dem hohen Energieverbrauch rechnet sich dies allerdings nur, wenn man den Backofen sehr häufig benutzt.

Lassen Sie es besser nicht so weit kommen!

Am besten ist es, wenn man nach jedem Benutzen des Backofens kurz mit einem feuchten Lappen und etwas Spülmittel nachwischt. So lassen sich die meisten Verschmutzungen noch leicht lösen und brennen erst gar nicht ein. Am besten geht dies wenn der Backofen noch leicht warm ist. Achtung – bitte nicht direkt nach dem Verwenden säubern!

Und wenn Sie nun fleißig Ihren Backofen geputzt haben und er wieder appetitlich aussieht, kann es auch endlich mit dem Plätzchen-Backen für die Weihnachtszeit los gehen!

Wir wünschen viel Erfolg!